Wie Sie unangenehme Kritik leichter nehmen können

Kritik wird im Regelfall nicht als angenehm empfunden, weil sie uns unsere „Fehler” vor Augen führt, zumindest wenn wir auf der Empfänger-Seite stehen. Auf der Sender-Seite sind die meisten Menschen sehr viel großzügiger: Sie hauen 'raus, was das Zeug hält, gerne auch ungefragt.

Kritik: Konstruktiv – oder nur hilfreich für den Absender?

Da gibt es die konstruktive Kritik, die grundsätzlich gut ist, weil sie uns Möglichkeiten zur Verbesserung bietet. Die Kritik bei DSDS (Deutschland sucht den Superstar) ist z.B. überhaupt nicht konstruktiv, sie ist weder respektvoll noch wird eine erbrachte Leistung wertgeschätzt, da geht es nur um eine bessere Quote – auf Kosten hoffnungsvoller Menschen. Da es im Regelfall eine Vorsortierung der ausgewählten Talente gibt, könnte man es auch böse ausdrücken und den Vorsatz des „In-die-Quotenfalle-Lockens” unterstellen. Aber wer bin ich, dass ich behaupten kann, ich würde nicht viel dafür tun, meinen Arbeitsplatz zu sichern?

Zum Glück werden die meisten von uns nicht im Casting bei DSDS landen und daher die Kritik vor einem deutlich kleineren Publikum bekommen, was jedoch es nur geringfügig besser macht. Da taucht doch die Frage auf:

Warum ist Kritik häufig unangenehm?

Die häufigsten Gedanken sind, sich bei einem „Fehler” ertappt zu fühlen und die Scham , die damit einhergeht. Es fühlt sich peinlich an, vor anderen Personen kritisiert zu werden und ergänzend leuchtet der rote Kopf so hell wie eine Supernova.

Unser Ego schiebt uns tiefer in dieses Thema und nutzt den Anlass, um uns zusätzlich im Inneren selbst herunterzuputzen. Es sorgt dafür, dass wir uns in einem ständigen Vergleichen und Differenzieren aufhalten, das ist seine Aufgabe. (Mehr dazu steht im Blogbeitrag 10/2018: „Das Ego Teil 2: Der ständige Vergleich”.)

Geben wir diesen inneren Gedanken nach: Wir fühlen uns nicht „richtig”, lassen uns dadurch aus unserer Mitte schieben und werden immer kleiner.

Umgang mit Kritik – eine Alternative

Um bei sich zu bleiben, besteht die Möglichkeit, eine Kritik ohne Bewertung anzuhören. Ich schaue, welches Optimierungspotential ich erkenne. Wie kann ich das nutzen, um mich zu entwickeln und zu verbessern, ohne sagen zu müssen: „Ich bin nicht richtig!” oder „Ich mache das falsch.” Verzagen Sie nicht beim Ausprobieren, erfahrungsgemäß bedarf es einiger Übung, bevor es schnell funktioniert.

Eine Erleichterung bietet die innerliche Fragestellung, die den Fokus verändert und das Ego ausbremst.

Kritik vom subjektiven Sender

Zuerst mache ich mir bewusst, dass der andere Mensch grundsätzlich eine subjektive Meinung äußert. Dann frage ich mich:

  • Was sind seine Beweggründe für diese Kritik?
  • Welche eigenen Themen spielen seinerseits mit hinein?
  • Ist mir die Person wohlgesonnen und möchte sie mir wirklich helfen?

Während ich mich mit diesen Fragen beschäftige, kann ich Kritik registrieren, aber meine Emotionen kochen nicht so schnell hoch. Die Bewertung wird zurückgestellt und ich mache mich nicht mehr klein.

Manche Personen fragen respektvoll, ob ein Feedback erwünscht ist. Beantworten Sie das mit „ja”, bekommen Sie eine Antwort, auch wenn diese nicht nach Ihrem Geschmack ist. Doch auch in dieser Konstellation können das Ego, der Neid oder die Unsicherheit des Senders einen (großen) Anteil haben.

Fazit

Machen Sie sich bewusst, dass Ihr innerer Umgang mit Kritik darüber entscheidet, ob Sie sich weiterentwickeln wollen oder nicht.

Wenn Sie lernen wollen, mit dem Thema „Kritik” besser umzugehen kann ich Ihnen meinen Wochenend-Workshop „Kritik – Ein echter Grund zum Feiern!” ans Herz legen.

Die Termine:

20./21.03.2020 bei der VHS Unna

08./09.05.2020 bei der VHS Dortmund

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Blogbeitrag: Februar 2020 / Bildnachweise: https://pixabay.com/

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