Eigene Verhaltensmuster erkennen – eine Anleitung!

Die eigenen Macken, Muster oder Verhaltensweisen sind uns häufig nicht bewusst, während Personen in unserem Umfeld diese Dinge sehr gut wahrnehmen und benennen können, zumindest die äußeren Anzeichen.

Doch wie erkennen Sie Ihre inneren Mechanismen und automatisierten Reaktionen? Das geht relativ leicht, denn die Welt stellt uns jeden Tag Begegnungen zur Verfügung. Uns begegnen Menschen, die uns einen Spiegel vorhalten, indem sie das Spiegelbild sind. Sind sie unangenehm? Super. Triggern Sie uns? Sehr gut. Das sind die Möglichkeiten, uns selbst erkennen zu können, mit Eigenschaften, die wir verdrängt haben, mit Fähigkeiten, die wir gedeckelt haben.

Nutzen Sie die Spiegelbilder in Ihrem Leben, um Ihre versteckten Potentiale zu entfalten! (Mehr zu den Spiegelbildern erfahren Sie im Blogbeitrag 03/2018: Der leichte Mehrfachgewinn.)

In diesem Artikel geht es darum, wie Sie Ihre inneren Muster erkennen können. Erfahren Sie, wie Sie diese ablegen, dabei Blockaden lösen und endlich Zugriff auf Ihre versteckten Fähigkeiten erlangen.

Was sind Muster?

Muster bestehen aus zwei Komponenten. Die erste Komponente besteht aus einem Gefühl, das durch eine äußere Begegnung ausgelöst wird und eine automatisierte Reaktion im Außen nach sich zieht.

Die zweite Komponente ist die äußere Wirkung, bei der das Gegenüber die automatisierte Reaktion sehen, hören und spüren kann.

Die innere Reaktion

Das ist das Hochkommen eines Gefühls, als direkte Reaktion auf die Situation im Außen. Bekommen wir z.B. etwas Negatives gesagt, tauchen Gedanken in uns auf, die unangenehme Gefühle auslösen.

Um das Gefühl nicht ertragen zu müssen, haben wir einen Schutzmechanismus in Form einer automatisierten Reaktion installiert.

Die äußere Reaktion

Die automatisierte Reaktion darauf ist z.B. Ärger, Wut oder Trotz. Bei den weniger unangenehmen Gefühlen ist die Reaktion z.B. ein Kratzen hinter dem Ohr (bei Verlegenheit), das Streichen mit der Hand über den Tisch (bei weniger netten Gesprächen) oder die rote Gesichtsfarbe (beim Schämen oder Fremdschämen).

Erkennen der Muster durch Spiegelbilder

Täglich begegnen wir Menschen, die uns mit ihrer Art und ihrem Tun einen Spiegel vorhalten. Wie bereits im Blogbeitrag 03/2018 „Der leichte Mehrfachgewinn” beschrieben, stellt jeder Mensch, mit dem wir zu tun haben, einen kleinen Ausschnitt unseres Spiegelbildes dar. Hinter den Facetten, die uns unangenehm berühren, liegt das größte Potential, denn häufig deckelt der Schutzmechanismus eine Fähigkeit, die wir in uns tragen, aber bereits in früher Vergangenheit abgelehnt haben.

Wie kann das helfen?

Da wir uns nicht mehr an diese Fähigkeiten erinnern, können wir durch das Hinterfragen der automatisierten Verhaltensweisen unserem versteckten Potential auf die Schliche kommen.

Vorgehensweise zur Erkennung der eigenen Muster

Die Spiegel zeigen uns die Trigger in den Begegnungen. Dadurch erkennen wir unsere automatische Reaktion (unser Muster) und können das darunterliegende Gefühl benennen. Das führt uns zu der alten Situation, in der wir unsere Fähigkeit abgelehnt und versteckt haben. Damit ist die Blockade gefunden und kann gelöst werden, um die Fähigkeit endlich nutzen zu können.

Schritt 1: Wahrnehmen der Situationen

Versuchen Sie, die Situationen, die in der Begegnung mit anderen Menschen entsteht, bewusst wahrzunehmen.

  • Was löst in mir negative Emotionen aus?
  • Was genau ärgert mich?
  • Was ist gesagt worden, worauf ich reagiert habe?
  • Wie habe ich darauf reagiert?

Verändern Sie nichts, spüren Sie nur, was in Ihnen passiert und welche inneren Türen aufgehen. Beobachten Sie, wie Sie reagieren und bewerten Sie das nicht.

Schritt 2: Analyse der Situationen

Ist die Situation vorbei und das Gemüt wieder beruhigt, analysieren Sie das Ganze in Ruhe.

  • Was genau war der innere Auslöser für meine Reaktion?
  • Wie habe ich darauf im Außen reagiert?

Achten Sie darauf, dass Sie in der Beobachterposition bleiben und sich nicht erneut in die negative Emotion hineinziehen lassen.

Schritt 3: Hintergründe erforschen

Mit der Frage:

  • Warum habe ich so reagiert?

geht es um den Ursprung der hochgekommenen Energie. Welches Gefühl steht dahinter? Was ist so unangenehm, dass es von der automatisierten Reaktion überdeckt werden muss?

Hier sind ein paar Beispiele. Bitte denken Sie daran, dass häufig mehrere Antworten möglich sind.

Reaktion im Außen Hintergrund könnte sein ein möglicher Ursprung (häufig in der Kindheit entstanden)
Wut Hilflosigkeit sich nie wieder so hilflos fühlen wollen (wie damals)
Ärger mangelnde Wertschätzung sich niemals wieder wertlos fühlen
Lügen Angst davor, ertappt zu werden sich nicht ertappen lassen, sonst sind andere enttäuscht von mir
Trotz Angst davor, schlecht dazustehen nicht gut genug sein und die Erwartungen (z.B. der Eltern) nicht erfüllen können
Opferhaltung Mitleid suchen, um Ruhe zu haben Mitleid sorgt für eine mildere Strafe.
Ignoranz Fehler nicht zugeben müssen Fehler dürfen nicht gemacht werden, denn nur dumme Menschen machen Fehler.
Ablenkung Unsicherheit stark sein müssen, Unsicherheit könnte schlimme Folgen haben

Was genau hinter den Mechanismen steckt, ist nicht immer leicht zu finden, doch lassen Sie sich nicht beirren. Warten Sie einige Tage, dann schauen Sie sich die Situation nochmal an. Erfahrungsgemäß kommt man dann ein gutes Stück weiter.

Falls das nicht hilft, schauen Sie sich nochmal die Begegnung an. Was genau war der Auslöser, der Sie getriggert hat? Schauen Sie in Ihre Vergangenheit. Finden Sie Situationen mit ähnlichen Auslösern, in denen Sie sich äußerst unwohl gefühlt haben. Suchen Sie dort nach dem Hintergrund und dem Ursprung.

Sollten Sie nicht weiterkommen, können Sie mich gern kontaktieren . Gemeinsam werden wir dieser Verhaltensweise auf den Grund gehen, damit Sie Ihr Potential endlich frei entfalten können.

Schritt 4: Transformation und Veränderung

Sie wissen jetzt, welches Gefühl die Grundlage für Ihre Verhaltensweise ist. Wollen Sie Ihr Verhalten jetzt ändern, sollten Sie zuerst das Gefühl für diese Situationen verändern. Wie das genau geht, wird im Blogbeitrag 09/2017: „Sie verändern Ihre alten Muster? – 7 Hinweise, die es Ihnen leichter machen” erklärt. Auch die Transformation des grundlegenden Gefühls ist dort beschrieben. Damit setzen Sie Ihr verstecktes Potential frei.

Zusammenfassung

Über die täglichen Begegnungen lassen sich die eigenen Muster und Verhaltensweisen gut erkennen.

  • bewusst wahrnehmen
  • analysieren des Auslösers
  • Ursprung ergründen

Damit ist der Punkt gefunden, um den Kreislauf der automatisierten Reaktionen zu unterbrechen, indem die mit Erinnerungen gekoppelten Gefühle aufgelöst und transformiert werden. Haben Sie das geschafft, stehen Ihnen Ihre Fähigkeiten wieder zur Verfügung.

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Blogbeitrag: Oktober 2019 / Bildnachweise: https://pixabay.com/

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