Immer diese Spiegelbilder!
Letzte Woche bekam ich eine Anfrage, die mich in erst mal ins Zweifeln kommen ließ, ins Zweifeln an meinen Fähigkeiten. Es ging um einen Workshop, den ich sehr kurzfristig halten sollte. Der Ausfall des Trainers sorgte für die eilige Suche nach einem Ersatz.
Ich freute mich über den Anruf, denn es ging es um mein Themengebiet und sollte kein Problem sein darstellen. Mein Kopf (genauer gesagt mein Verstand) hatte eine andere Meinung und hängte sich an dem einzigen Punkt auf, in dem ich noch relativ unerfahren bin: einem Kameratraining für die Teilnehmer.
Um es kurz zu machen, ich habe darüber nachgedacht, die Zweifel an meinen Fähigkeiten als „unzureichenden Einwand” abgetan und zugesagt.
Doch das Gespräch lief anders als erwartet. Ich wurde einige Tage auf Eis gelegt, evtl. würden sich noch andere Referenten melden, die das Konzept vielleicht schon fertig in der Schublade liegen haben. (Ich müsste den Workshop in dieser Zeit noch konzeptionieren und mich mit dem Kameratraining vertraut machen.)
Mein Kopf stellte mir das Gespräch so dar, dass an meiner Kompetenz gezweifelt und mir die Fähigkeit der erfolgreichen Umsetzung abgesprochen wird. Nachdem ich mich innerlich erst mal aufgeregt habe, erkannte ich, was gerade passiert war.
Im Gespräch ging es nicht im Geringsten um meine Fähigkeiten und Kompetenzen, das ist ausschließlich in meinem Kopf passiert. Meine Zweifel, die ich angeblich abgehakt hatte, wurden mir durch meinen Gesprächspartner gespiegelt. (Weitere Informationen zum Spiegelgesetz gibt es hier.) Abgehakt war da noch gar nichts.
Was blieb mir übrig? Ich habe ich mich mit dem Zweifel intensiver auseinandergesetzt, um das Thema „nicht gut genug zu sein” abschließend zu bearbeiten. Menschen, die uns begegnen, zeigen uns unsere Schwäche mit Ihrem Verhalten auf. Ärgert uns irgendetwas, hat unser Kopf vielleicht etwas ganz anderes daraus gemacht. Dann ist es hilfreich, genauer hinzuschauen, denn es ist unser Thema, was gespiegelt wird und zu lösen ist.
Wie sieht das bei Ihnen aus? Was wird Ihnen von Ihren Mitmenschen gespiegelt? Was dürfen Sie noch bearbeiten?
Meine Empfehlung ist, gehen Sie das Thema an. Haben Sie das mit Erfolg abgeschlossen, werden Sie das an den veränderten Spiegelbildern in Ihrem Alltag feststellen können.