Für viele Senior-Chefs wird die Übergabe des Unternehmens an einen Nachfolger* eine große Hürde. Sie müssen ihr Lebenswerk loslassen. Manchmal ist Unsicherheit präsent, ob der Nachfolger sich genauso gut um alles kümmert, wie man es selbst gemacht hat. Kommen die Kunden mit ihm klar? Wie geht er mit den Mitarbeitern um? Möchte er Veränderungsprozesse umsetzen, die - schon gut erkennbar - nicht funktionieren werden?
Diese Gedankenspiralen laden dazu ein, sich weiter zu kümmern. Für die Mitarbeiter und langjährigen Weggefährten da zu sein und ein offenes Ohr zu haben. Zu trösten, abzumildern und als Fürsprecher.
Die Position des Nachfolgers wird extrem geschwächt. Die Mitarbeiter vertrauen oft lieber auf den Senior, den sie einschätzen können, als sich in das - evtl. existenzgefährdende - „Spiel” mit dem neuen Chef einzulassen.
Sie werden, gestärkt durch die Rückendeckung des Seniors, dem Nachfolger Kontra geben und sich quer stellen. Die Folgen:
Wenn man diese Spirale weiter spinnt, fehlen am Ende die Aufträge, die das Unternehmen benötigt, um weiterhin bestehen zu können.
Unterstützen Sie den Nachfolger und stärken Sie seinen Rücken. Teilen Sie der Belegschaft mit, dass Sie die Veränderungen gut finden. Gehen Sie mit dem Beispiel des Vertrauens voran, damit Ihre langjährigen Wegbegleiter folgen können.
Auch wenn Sie nicht immer wissen, ob jede Veränderung gut verlaufen wird, sollten Sie Ihre Bedenken nicht kundtun. Ihr Nachfolger wird es Ihnen gleich tun. Er wird Erfahrungen machen und einen guten Weg finden. Sonst hätten Sie ihm wohl kaum Ihr Lebenswerk anvertraut - oder?